Der Tierheilpraktiker: Beruf mit Zukunft
Immer mehr Tierhalter legen bei der Behandlung ihrer Tiere Wert auf sanfte und natürliche Therapieformen. So steigt die Nachfrage nach der alternativen Tiermedizin stetig an und macht selbst vor der traditionellen Schulmedizin nicht halt. Immer mehr Tierärzte spezialisieren sich auf Akupunktur, Homöopathie und entdecken im Bereich der Erkrankungen des Bewegungsapparates den Blutegel und den Aderlass wieder.
Dabei ist die Behandlung von Erkrankungen mit Hilfe der so genannten „Alternativen Medizin“ keinesfalls eine Entdeckung der Neuzeit.
Seitdem Menschen Tiere zu ihrem Nutzen und ihrer Bereicherung halten, werden diese im Falle einer Erkrankung auch mit den zur Verfügung stehenden Mitteln aus dem Bereich der Humanmedizin behandelt. Vor dem Siegeszug der modernen Medizin, beginnend im 19. Jahrhundert, waren die vorherrschenden Behandlungsmethoden jene, die heute unter dem Begriff „Naturheilkunde“ ihre Renaissance hatten - wie z. B. Homöopathie, Humoralverfahren und die Phytotherapie. Die Akupunktur, sowie die gesamte Traditionelle Chinesische Medizin, auch TCM genannt, gehören hier natürlich auch dazu, obwohl diese in erster Linie in dieser Zeit noch dem asiatischen Raum zuzuordnen sind und auch erst Anfang des 19. Jahrhunderts in Europa als Heilverfahren bekannt wurden.
Der Beruf des Tierheilpraktikers ist also keineswegs eine neumodische Entwicklung.
Die Behandlung der Tiere unserer Vorfahren wurde am Anfang noch automatisch von denen übernommen, die auch für die Behandlung der Menschen in der Dorfgemeinschaft verantwortlich waren. Je größer die Lebensgemeinschaften der Menschen wurden, desto mehr fand eine Spezialisierung auf allen Gebieten statt, so dass sich auch immer mehr das Tätigkeitsfeld des Tierheilers – unseres heutigen Tierheilpraktikers – herausbildete.
Der Fortschritt der Medizin machte natürlich auch vor der Tierheilkunde nicht halt. Parallel zur humanen „Schulmedizin“ entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts auch unsere heutige Veterinärmedizin. Doch ein Teil der damaligen Tiertherapeuten blieb den klassischen Verfahrensweisen treu und erhielt das Wissen bis in die heutige Zeit, in welcher der Tierheilpraktiker einen festen Stand im Bereich der Behandlung von Tieren einnimmt.
Heute finden moderne Verfahren Eingang in das Berufsbild.
Nicht nur die traditionellen Therapieverfahren gehören heutzutage zum Repertoire des Tierheilpraktikers. Auch neuere Verfahren, die sich der Technik und vor allem der Quantenphysik bedienen, wie z. B. die Bioresonanztherapie, Magnetfeldtherapie, Elektroakupunktur, Zellinformationstherapie oder Lasertherapie zählen zur Naturheilkunde.
Die Vielfältigkeit der Behandlungsmethoden, die Betrachtung der Gesamtheit - nicht nur eines Einzelsymptoms - und die Verknüpfung modernster Erkenntnisse und moderner Techniken mit den traditionellen Behandlungsverfahren macht den heutigen, modernen Tierheilpraktiker aus.
Doch auch diese Kenntnisse müssen erlernt werden. Der Beruf des Tierheilpraktikers ist staatlich nicht geregelt und unterliegt somit keinem einheitlichen Qualitätsstandard. Aus diesem Grund werden im FNT nur Tierheilpraktiker zugelassen, welche über definierte Kenntnisse im Bereich der Veterinärmedizin und Naturheilkunde verfügen und sich der sinnvollen Verknüpfung von traditionellen Verfahren mit aktuellen Erkenntnissen aus dem Bereich der Veterinärmedizin verpflichten. Seit einiger Zeit gibt es ein in Zusammenarbeit mit dem FNT entstandenes Berufsbild nach dem DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen) zu dem sich die überwiegende Zahl der Berufsverbände bekannt haben und sich diesem verpflichtet fühlen.